Geschichte

Gründung der freiwilligen Feuerwehr Spielberg

Das erste Beschlußbuch beginnt mit folgendem Bericht über die Gründung der FFW Spielberg:
"Da infolge eines hochen Regierungsbescheides vom 30.10.1891 die Gemeindeverwaltung Spielberg gezwungen und angehalten wurde, sich eine Löschmaschine anzuschaffen, so wurde auf Anregung einiger Pflichtfeuerwehrmitglieder am 13.12.1891 im Schulhause zu Spielberg eine Freiwillige Feuerwehr gegründet und es wurden die Statuten des allg. Landesverbandes angenommen."
Spielberg, den 13. Dezember 1891, Breitschaft (Schulverweser), Meckl (Bürgermeister)

Gründungsmitglieder:
Josef Meckl, Josef Stahl, Josef Reil, Lorenz Beer, Johann Greiner, Josef Gollwitzer, Simon Grötsch, Johann Lang, Michael Lukas, Johann Blödt, Johann Puff, Josef Grötsch, Josef Völkl, Johann Völkl, Karl Grötsch, Adam Feiler, Jakob Riedl, Johann Einweg, Paul Gmeiner, Johann Feiler, Gregor Kunz, Bartl Lukas, Leonhard Schwab, Ludwit Lotter, Franz-Josef Käs, Franz Völkl, Josef Leipold, Josef Gmeiner, Josef Lotter, Adam Klier, Johann Bäumler, Martin Gollwitzer, Josef Schmitt

Die Aufnahmegebühr wurde auf 1 Mark und der jährliche Beitrag auf 1 Mark 20 Pfg. festgesetzt. Die jährlichen Generalversammlungen fanden 1892-1898 im Vereinslokal Paulus Gmeiner statt. Schon in den ersten Jahren nach der Gründung der FFW erachtete man die Teilnahme an den Übungen für besonders wichtig. Wer ohne Entschuldigung fehlte, hatte beim ersten Mal 20 Pfennig, beim zweiten Mal 40 Pfennig und beim dritten Mal 60 Pfennig Strafe zu zahlen. Bei weiteren Fehlen sollten härte Maßnahmen folgen. So wurde 1893 erstmals wegen unehrenhaften und groben Benehmen gegen Vorgesetzte ein Mitglied aus der Feuerwehr ausgeschlossen.

Während des 2. Weltkrieges ruhte die Vereinstätigkeit weitgehend. Die Mitglieder mußten fast alle einrücken, die Sicherstellung des Brandschutzes sollte jedoch gewährleistet bleiben. Franz Gollwitzer jun. erklärte sich bereit, mit den Frauen des Ortes Brandschutzübungen abzuhalten, um im Ernstfall gerüstet zu sein.Mit dem Jahre 1948 trat die FFW erstmals wieder in Erscheinung. Die erste Versammlung nach dem Krieg fand am 23.01.1949 statt, wobei das Gedenken an die Gefallenen im Vordergrund stand. Zum Vorstand wurde Lehrer Konrad Schiedeck gewählt, das Amt des Kassiers/Schriftführer übernahm Johann Schmaderer, Kommandant Andreas Käs, Zeugwart Franz Gollwitzer.

 

 

Der Ortsname Spielberg

Die Ortsnamenforschung hat sich in unserer Gegend überwiegend mit den -rieth Orten zu beschäftigen, welche mit den -reuth und -richt als Rodungsorte der Bajuwarisch + Fränkischen Besiedelung im 10. - 12. Jahrhundert gelten. In den ältesten Urkunden finden wir noch die ursprüngliche Form mit -rivt, -ruit, riute, die sich von Rautung, Rodung ableitet. Deutlich unterscheidet sich der Name Spielberg. Der Name ist im amtlichen Ortsverzeichnis für Bayern 18mal vertreten, dazu kommen noch weitere in der Abwandlung Spielgelberg. Seit langem ist in der Namensforschung um diesen Namen eine lebhafte Diskussion entstanden. Die ältere Auffassung wart, daß es sich bei den Spielbergern um Wartberge, Aussichtsberge, handle. Besonders in der Nähe alter Straßen habe das lateinische "specula" d.h. Aussichtposten, die zahlreichen Flurnamen Spiegelberg und Spielberg ergeben.

Auch bei unserem Spielberg führte eine uralte Straße von Lennesrieth herkommend über Goldbrunn, vorbei am Hummerberg und über den Schellenberg nach Böhmen. Der tiefe Hohlweg wurde erst um 1960 zugefüllt. Der bedeutende Orts- und Flurnamenforscher E. Schwarz hat ausgehend von den böhmisch-mährischen Spielbergen darauf hingewiesen, dass auf diesen Bergen kultische Spiele abgehalten wurden. Er nennt eine Liste von 28 Spielbergen, auf tschechisch Spimberk genannt und führt die Deutung auf "Volksspielberge" zurück. Weitere Forscher bringen das Wort "Spiel" in seinen verschiedenen Abwandlungen in Zusammenhang mit Menschenansammlungen. Jedenfalls haben wir es mit unserm "Spielberg" um einen sehr frühen und bedeutsamen Ort in unserer Gemeinde zu tun.